SPRINT20. ENERGIEEFFIZIENTE KULTUR
In Zeiten von Energiekrise und Preissteigerungen ist Energie eine immer stärker im Fokus stehende Größe – technisch, politisch und gesellschaftlich. Und für die Kultur eine wachsende Herausforderung. Steigende Budgets für Energiekosten bedeuten sinkende Budgets für Kulturarbeit.
Dem möchte das Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur und Medien entgegenwirken und bot als aktive Gegenmaßnahme und als Instrument des Kostencontrollings Kulturstätten in Deutschland im Rahmen des Pilotprojektes Sprint20 die Begleitung und Umsetzung von Energieberatungen an.
Ziel war es, mittels der Beauftragung von hochqualifizierten Energieberatenden schnelle und effektive Einsparungen in Kultureinrichtungen aufzuzeigen – ohne dabei die Qualität der kulturellen Arbeit einzuschränken.
20 Prozent Energieeinsparung sind immer möglich – das hat man im Projekt Sprint20 herausgefunden.
Im Living Document 2023: Energieberatungsempfehlungen für die Kultur werden Erfahrungen aus dem Projekt der Öffentlichkeit vorgestellt. Neben Erfahrungen aus der Energieberatung werden weitere Projekterfolge wie die Weiterbildung von Energieberatenden reflektiert und exemplarisch auf die Erfolge von einigen projektteilnehmenden Kulturinstitutionen eingegangen.
Die “Sprint20 Checkliste: Energieeffizienz für die Kulturbranche“ bietet eine praktische Anleitung, wie die effizientere Gestaltung der Energieverbräuche gelingen kann und richtet sich an alle Akteur:innen in der Kulturbranche, von den Leitungspersonen über die Techniker:innen bis hin zu Künstler:innen und Kurator:innen. Dieser Prozess beginnt mit der Analyse des Ist-Zustands, bei der die Kultureinrichtungen ihren aktuellen Energieverbrauch erfassen und verstehen. Dazu gehören die Erstellung einer detaillierten Energiebilanz, die Berücksichtigung der Haustechnik und der Raumklima-Anforderungen sowie die Identifizierung von Einsparpotenzialen.
Nach dieser Klärungsphase folgt die Optimierung der Energieverbräuche, bei der die Kultureinrichtungen Maßnahmen ergreifen, um ihren Energiebedarf zu senken. Dazu gehört die Optimierung der Gebäudestruktur, z.B. durch Dämmung oder Fensteraustausch, die Verwendung energieeffizienter Technologien, z.B. LED-Beleuchtung oder Wärmepumpen, sowie die Sensibilisierung von Mitarbeitenden und Besucher:innen für energieeffizientes Verhalten, z.B. durch Informationskampagnen und Anreize. Die Checkliste betont auch die Bedeutung der Kommunikation und des Bewusstseins in Bezug auf Energieeffizienz. Die Kultureinrichtungen werden ermutigt, ihre Verpflichtung zur Nachhaltigkeit anzuerkennen und nach außen zu tragen.
Die Langzeitplanung ist ein weiterer Schwerpunkt, bei dem die Kultureinrichtungen ermutigt werden, Klimaschutz und Nachhaltigkeit als langfristige Verpflichtung anzusehen und Ressourcen dafür bereitzustellen. Die Checkliste schlägt vor, ein Nachhaltigkeitsteam zu etablieren, das sich regelmäßig trifft und den Fortschritt überwacht. Die Nutzung von Energie-Contracting wird ebenfalls empfohlen, um von externen Expert:innen zu profitieren und Investitionskosten zu sparen. Die Umsetzung eines Sanierungsfahrplans, basierend auf einer professionellen Energieberatung, wird ebenfalls empfohlen, um langfristig Energieeinsparungen in der Kulturbranche zu realisieren.